Bitte nenn mir drei historische Berühmtheiten aus Wissenschaft, Literatur, Politik. Wer fällt dir ein? Wie viele Frauen waren dabei? Dabei wäre die Mondlandung ohne Margaret Hamilton gescheitert. Es war Rosalind Franklin, die die wesentlichen Hinweise fand, um die DNA zu entschlüsseln. Und wie viel Text von Brechts Werken von seinen vielen Frauen kam, die für ihn arbeiteten, wissen wir nicht. Den Ruhm hat er alleine kassiert.
Wie Frauen ausgegrenzt, besprochen und vergessen werden
„Beklaute Frauen“ heißt das Buch von Leonie Schöler, erschienen 2024 im Penguin Verlag. Schöler ist Historikerin und macht sich akribisch auf die Suche nach Aufzeichnungen, Dokumenten, Veröffentlichungen aller Art, um den Frauen in der Geschichte einen Namen, ein Gesicht, eine Biografie zu geben. Und sie dokumentiert zahlreiche Fälle, bei denen sie ausgenutzt, bestohlen, vergessen wurden, damit sich Männer statt ihrer im Scheinwerferlicht sonnen und Geld und Ruhm einstreichen konnten.
In ihrem Buch betrachtet Schöler zwar vor allem historische Frauenfiguren. Sie zieht aber immer wieder Parallelen zu heute.
Und manchmal ergibt sich der Bezug zu heute aus einer historischen Betrachtung auch von ganz alleine. Hier schreibt Schöler, wie es den Heldinnen der Geschichte erging, wenn sie sich nicht in die patriarchal vorgesehene stille Untergebenen-Rolle der Dienenden gefügt haben, sondern eigene Leistungen vollbrachten, eigene Gedanken äußerten und damit auch noch erfolgreich waren:
„Frauen, die in der Vergangenheit politischen und gesellschaftlichen Einfluss nahmen, wurden schlechtgeredet und anschließend vergessen. Das bedeutet konkret:
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Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 28f
- Die meisten Namen von Frauen, die zu ihren Lebzeiten Bedeutendes bewirkten oder zu bewirken versuchten, sind heute vergessen.
- Sind ihre Namen vergessen, so ist entweder auch ihr Wirken vergessen oder wird Männern zugeordnet.
- Sollte es doch einmal eine Frau geschafft haben, dass wir uns an ihren Namen erinnern, so wird meist mehr über ihr Wesen und ihren Lebensstil diskutiert als über ihr Wirken.
- Wird über das Wesen oder den Lebensstil einer Frau diskutiert, so geschieht dies in direktem Bezug auf ihr Geschlecht und wie sehr sie diesem entspricht – oder eben nicht.“
Beklaute Frauen ist nach Themen gegliedert
Schöler gliedert die Kapitel nach Themen: Zunächst geht es um die politischen Bürgerrechte. Ja, Bürger. Denn Frauen haben zwar gegen die Herrschaft des Adels mitgekämpft, wurden dafür aber nicht gewürdigt, sondern unter die Fuchtel des bürgerlichen Mannes gestellt.
Nach den Leistungen der Frauen in der Französischen Revolution, der Revolution von 1848/49, anderen Aufständen sowie im Kampf um grundlegende Bürgerinnenrechte für Frauen, wie Bildung und Wahlrecht, geht es um die „Endstation Ehe“. Denn selbst wenn eine Frau zunächst lernen und arbeiten durfte, war es mit ihrer Selbstständigkeit spätestens mit der Ehe und der Geburt des ersten Kindes vorbei. Im dritten Kapitel geht es um die Kunst und wie Frauen systematisch an den Rand gedrängt werden. Im vierten Kapitel erfahren wir von Wissenschaftlerinnen, die einen Nobelpreis verdient hätten, aber nie bekamen, darunter Rosalind Franklin, Lise Meitner und Jocelyn Bell Burnell.
Unter der Überschrift Widerstand geht es um kämpfende Frauen, als Soldatin, Spionin, Partisanin, Aufständische. Das letzte Kapitel widmet sich unter anderem dem Phänomen, dass sich Frauen teilweise hinter männlichen Pseudonymen verstecken, um gehört zu werden sowie männlich „denkenden“ Algorithmen.
Mathilda-Effekt und Endstation Ehe
Der Mathilda-Effekt beschreibt, dass die Leistung von Frauen oft den Männern in ihrer Umgebung zugeschrieben werden, benannt nach der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage. Ein Beispiel ist Cécile Vogt, die gemeinsam mit ihrem Mann Oskar forschte. Er hat einen Eintrag als Hirnforscher im Brockhaus. Sie fehlt.
Schöler stellt die Frage:
„War Albert Einstein vielleicht gar nicht der alleinige Urheber all seiner genialen Formeln und Theorien? Welchen Anteil hatte Mileva Marić?“
Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 63
Ihre Behinderung verschaffte Mileva Marić immerhin Zugang zu hoher Bildung. Ihre Eltern hielten sie für nicht schön genug, um sie gut zu verheiraten. Mileva interessierte sich für Mathe und Physik und lernte an der Uni Albert Einstein kennen. Long story short: Zwei Dinge wurden ihr zum Verhängnis: das Prüfungskomitee ließ sie durch die Abschlussprüfung fallen, obwohl ihre Leistungen zuvor durchweg deutlich besser waren. Ein Jahr später, als sie die Prüfung wiederholen wollte, war sie schwanger. Unehelich. Von Einstein. Zunächst musste sie zurück zu ihrer Familie, um das Kind heimlich auszutragen. Einstein heiratete sie zwar später, sie musste jedoch Hausfrau spielen, während er seine Karriere voranbrachte. Es folgen die Geschichten weiterer Frauen, ihrer erzwungenen Abhängigkeit vom männlichen Goodwill und wie die Ehe zur Falle wurde, die ihre Karrieren begrenzte oder gleich ganz beendete.
Wie Männer Frauen für sich arbeiten lassen
Nach der Lektüre dieses Buches erscheint so mancher berühmte Mann in einem anderen Licht. Besonderen Schatten wirft es, wenn es sich um Männer handelt, die dafür bekannt sind, sich für soziale Gerechtigkeit und gegen Ausbeutung einzusetzen, das in der eigenen Familie aber nicht so genau nehmen, allen voran Karl Marx und Bertolt Brecht.
Ehefrauen, Geliebte und Töchter verfassten Texte, lieferten eigene Ideen und Beiträge, kümmerten sich um die Korrespondenz und alles Mögliche mehr. Bezahlung? Keine. Erwähnung? Keine. Ruhm? Keiner.
Auch die Herren des Bauhaus taten einerseits so, als wollten sie Frauen unterstützen. Aber letztlich verwiesen auch sie Frauen auf die hinteren Plätze und auch nur so lange bis…. – genau, bis sie heirateten und Mutter wurden.
Pablo Picasso machte aus seinem Machismo keinen Hehl. Er bediente sich bei Frauen und mehrte damit den eigenen Ruhm, zum Beispiel beim jungen Pariser Talent algerischer Herkunft, Baya. Picassos teuerstes Bild „Les femmes d’Alger“, schreibt Schöler, war von den Arbeiten Bayas inspiriert. Und was hatte sie davon?
„Baya wurde 1953 von Marguerite Camina zurück nach Algerien geschickt und mit dem 30 Jahre älteren Musiker el Hadj Mahfoud Mahieddine zwangsverheiratet.“
Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 147
Nobelpreise für Frauen, die es nicht gab
Schöler erzählt die Geschichte der Biochemikerin Rosalind Franklin. Ihr war am 2. Mai 1952 eine saubere Röntgenaufnahme gelungen, mit deren Hilfe die Entschlüsselung der DNA gelang. Den Nobelpreis bekamen 1962 drei Männer. In ihrer Dankesrede kein Wort über Franklin. In seiner Autobiographie prahlt Watson sogar damit, wie sie die Arbeiten von Franklin aus ihrem Labor geklaut hatten. Schuldbewusstsein? Fehlanzeige. Dafür lästert er über Franklin und wertet sie ab.
Otto Hahn holte die promovierte Physikerin Lise Meitner 1907 als gleichgestellte Kollegin an sein Institut nach Berlin. So viel Progressivität missfiel Preußen. Frauen waren an der Uni nicht erwünscht. Und so durfte Meitner das Universitätsgebäude der heutigen Humboldt-Universität nur durch die Hintertür betreten und auch die meisten Räume des Gebäudes nicht betreten, sondern nur ihr kleines Refugium, in dem sie mit Hahn forschte. Weil sie eine Frau war. Erst 1908 durften Frauen in Preußen studieren und Meitner durch die Vordertür.
Meitner und Hahn forschten gemeinsam und sie verband eine enge Freundschaft. Behandelt wurde Meitner von anderen jedoch oft wie eine Mitarbeiterin.
„Als Lise Meitner 1921 den strahlungslosen Übergang in der Elektronenhülle eines angeregten Atoms beobachtete und ihre Befunde im August 1922 in der Zeitschrift für Physik veröffentlichte, wurde ihre Arbeit nur wenig beachtet. Drei Jahre später, 1925, entdeckte der französische Physiker Pierre Auger genau denselben Vorgang erneut, der fortan nach ihm benannt wurde: Auger-Effekt.“
Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 185
Meitner floh vor den Nazis nach Stockholm, musste dort aber erhebliche Einbußen hinnehmen.
„Als Frau, als Jüdin und als Ausländerin war Lise Meitner im prodeutschen Schweden daher nicht willkommen.“
Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 186
Ihre Wissenschafts-Kollegen hießen sie nicht als renommierte Wissenschaftlerin willkommen, sondern gaben ihr einen spärlich ausgestatteten Arbeitsplatz ohne Budget.
Meitner und Hahn wurden mehrmals gemeinsam für den Nobelpreis nominiert. 1945 bekam ihn rückwirkend Otto Hahn für 1944. Alleine. Ohne Meitner.
Auch die Astrophysikerin Jocelyn Bell Burnell ging leer aus. Der Nobelpreis für Entdeckungen, die auf sie zurückgingen, ging an zwei Männer.
Frauen als Kämpferinnen und Kriegerinnen
Besonders angekratzt scheint das männliche Ego, wenn Frauen als Kämpferinnen oder Kriegerinnen erfolgreich sind. Schöler beschreibt die Arbeit eines Historikers namens Rost, der behauptete, Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orléans, sei ein Mann gewesen. Ein als männnlich gekleidete Frau verkleideter Mann. Ja, lies das ruhig zwei Mal. Das ist falsch. Jeanne d’Arc war eine Frau. Über wenige historische Frauen wurde so viel geforscht, wie über diese Johanna, die 1431 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde.
Schöler schreibt, die Theorie Rosts stütze sich auf zwei Glaubenssätze:
„1. Wer eine Truppe im Kampf anführte, kann keine Frau gewesen sein.
2. Mit wem Männer keinen Geschlechtsverkehr haben oder gewaltsam erzwingen konnten, kann ebenfalls keine Frau gewesen sein.“
Leonie Schöler, Beklaute Frauen, Seite 226
Auf den folgenden Seiten setzt sich Schöler mit Frauen im Krieg und Kampf auseinander, was sie geleistet haben, wie ihnen patriarchale Strukturen das Leben erschwerten und wie sie aus den Geschichtsbüchern und der Erinnerung verschwanden.
Frauen unter Pseudonym
Nicht selten war es so, dass Frauen ihre Arbeit und Leistung hinter real existierenden Männern oder erfundenen männlichen Pseudonymen verbergen mussten. Und so ist manche vermeintlich männliche Leistung in Wahrheit die einer Frau.
Schöler wählt als Beispiel eine Befragung unter 82 Literaturkritiker*innen außerhalb Großbritanniens, welches die zehn besten britischen Romane seien und welcher der beste.
- Auf Platz 1 landete Middlemarch von George Eliot,
- die Plätze 2 und 3 gehörten Virignia Wolf ( To the Lighthouse und Mrs. Dalloway),
- dann folgen Charles Dickens mit Great Expectations
- und Currer Bell mit Jane Eyre.
Wie viele der vier Autor*innen sind Männer? Tatsächlich nur einer, Charles Dickens. Hinter George Elliot steckte die Schriftstellerin Mary Anne Evans. Und Currer Bell war ein Alias von Charlotte Brontë.
Natürlich gibt es auch Männer, die unter Pseudonym veröffentlichen Dennoch bleibt dieses: Während Frauen Bücher aller Geschlechter lesen, lesen Männer bis heute häufiger Bücher von Männern, warum auch immer. Das ist aus meiner Sicht absurd, denn mir geht es nicht darum, wer ein Buch geschrieben hat, sondern was drin steht und ob es gut geschrieben ist.
Jedenfalls hat das Geschlechter-Bias noch immer Auswirkungen darauf, welche Namen auf dem Titel stehen. Nicht im Buch steht, aber ich weiß es aus dem Podcast „The Witch Trials of J.K. Rowling“. J.K. Rowling heißt eigentlich nur Joanne Rowling. Dass auf der Erstausgabe von Harry Potter nicht Joanne Rowling steht, sondern J.K. Rowling, liegt am Verlag. Der Verlag fürchtete, dass ein Buch mit dem erkennbar weiblichen Namen Joanne nicht genügend Käufer*innen finden würde.
Ein starkes Buch mit Schwachstellen bei anderen Fachgebieten
Zu Beginn des Buches hätte ich es fast weggelegt, weil Schöler die Leser*in auf eine falsche Fährte führt und bei mir – die vermutlich beabsichtige – Empörung auslöste. Das löst sie wenige Seiten später auf und ich finde das Buch richtig gut. Es wirkt akribisch recherchiert. Es ist unterhaltsam geschrieben und an vielen Stellen bringt es mir Menschen und die gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Zeit näher und stellt sie unserer patriarchal verzerrten Erinnerungskultur gegenüber.
Umso bedauerlicher ist es, dass diese Einschätzung kippt, wo Schöler ihr Fachgebiet, die europäische Geschichte, verlässt und über Bereiche schreibt, die eher zu Soziologie, Ethnologie, Kulturwissenschaften, Biologie oder Medizin gehören. Hier übernimmt sie leichtfertig und ohne genaue Recherche Aussagen, die einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten und sich als ideologisch motivierte Narrative entpuppen.
Folgende zwei Schwachstellen sollten bei einer Neuauflage dringend korrigiert werden:
1
In der Einleitung (Seite 20) verweist Schöler darauf, dass im Iran wesentlich mehr Frauen naturwissenschaftliche Studienabschlüsse machen als hierzulande. Das stimmt. Fatal ist die Begründung mit Geschlechtertrennung und Kleidervorschriften. Schöler verweist auf nicht näher definierte Studien. Tatsächlich gibt es aus den konservativ-islamischen bis islamistischen Kreisen Bemühungen, solche Narrative zu verbreiten. Thieme Medien zog im Januar 2024 einen Artikel aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift zurück, der dort ohne Peer-Review erschienen war und Schulprogramme für Mädchen empfahl, ein Kopftuch zu tragen.
Zurück zum Iran und zu #FrauenLebenFreiheit. Viel plausibler ist die Erklärung, dass Frauen im Iran möglichst lange studieren, um nicht verheiratet zu werden. Dabei wählen sie Fächer, die ihnen (im Zweifel auch international) Unabhängigkeit ermöglichen. Männer hingegen sind früh verpflichtet, eine Familie zu ernähren und gehen daher oft direkt nach dem Bachelor ins Arbeitsleben.
In meinem Blogbeitrag zum Umgang mit Statistiken und Daten gehe ich darauf ein.
2
Der zweite Fehler betrifft Stellen, an denen das Thema Transgender und Queerness integriert werden soll. Auf Seite 262 behauptet Schöler, es gebe mehr Transmädchen (geburtsgeschlechtliche Jungs, die sich weiblich identifizieren) als Transjungs (geburtsgeschlechtliche Mädchen, die sich als Jungs identifizieren). Als Beleg führt Schöler die Auswertung einer einer US-Befragung zum Risikoverhalten von Adoleszenten an mit Daten aus 16 von 50 US-Bundesstaaten in den Jahren 2017 und 2019. Diese „Analyse“ widerspricht in eklatanter Weise allen Daten und Zahlen die zum Thema Transidentität bei Kindern, Jugendlichen und Adoleszenten ansonsten vorliegen.
So hat der deutsche Transgender-Experte und Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bernd Meyenburg 1434 Gutachten nach dem Transsexuellengesetz von 2005 bis 2019 ausgewertet. Während das Geschlechterverhältnis bei Erwachsenen ausgeglichen war, gab es bei Jugendlichen und Adoleszenten eine erhebliche Verzerrung: acht Transjungs (weiblich geboren) zu zwei Transmädchen (männlich geboren). Ähnliche Ergebnisse liefern Daten aus Schweden, Großbritannien und so haben mir es Fachleute in den Gesprächen für mein eigenes Buch bestätigt. Ganz neu liegt eine Auswertung deutscher GKV-Daten zur Prävelenz und Persistenz von Transdiagnosen vor, die ebenfalls besonders bei Jugendlichen viel mehr geburtsgeschlechtliche Mädchen als Jungen mit Transthematik misst.
Dass Schöler im Buch die Begriffe Adoleszente (18 bis 25 Jahre) mit Jugendlichen (13 bis 17 Jahre) verwechselt, ist das eine. Dass sie aber ein Papier heraussucht, das allen anderen bekannten Daten und Zahlen eklatant widerspricht, ohne das kritisch zu hinterfragen, ist nicht hinnehmbar.
Warum tut Schöler das, wo sie doch sonst so akribisch recherchiert hat? Das ist, als würde sie das zuvor erwähnte Buch des Historikers Rost, der aus der Jungfrau von Orléans einen Mann zaubern wollte, weil es in sein Narrativ passte, unhinterfragt übernommen hätte.
Das ist schade, weil es die Glaubwürdigkeit der sonstigen Recherche belastet. In einer Neuauflage sollten diese Teile unbedingt überarbeitet werden.
Leonie Schöler: Beklaute Frauen – Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte,
Penguin, 2024
ISBN: 978-3-328-60323-8
Link: https://www.penguin.de/Buch/Beklaute-Frauen/Leonie-Schoeler/Penguin/e617012.rhd
Bis auf diese genannten Faux Pas hat mir das Buch aber gut gefallen. Ich denke, dass die Recherchen, bei denen sich Schöler auf ihr Kerngebiet, die europäische Geschichte, bezieht, Hand und Fuß haben. „Beklaute Frauen“ liefert nicht nur einen neuen, anderen Blick auf die Ereignisse unserer Vergangenheit. Es zeigt auch, wie dieser Stoff unterhaltsam erzählt werden kann und bietet eine Menge Inspiration für diverse Unterrichtsfächer. Es erzählt Geschichten von Menschen und Gesellschaften und kann nicht nur Geschichte, sondern ebenso Mathe, Physik, Biologie, Chemie, Kunst oder Literatur nahbar machen. Daher, so finde ich, sollte es in jeder Lehrkräfte-Bibliothek stehen.
Ich habe es gerne gelesen und werde es bestimmt immer wieder mal als Nachschlagewerk nutzen, wenn Frauen – mal wieder – vergessen und ihre Leistungen ignoriert werden.
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Bilder: Cover Penguin, Titel-Collage: Sigi Lieb