Transfrauen sind Frauen und wer etwas anderes sagt, sei transphob, so ähnlich argumentierte Sven Lehmann, Queerbeauftragter der Bundesregierung, kürzlich in der Zeit. Auf Linkedin wurde eine Frau angepöbelt, weil sie über Menstruation als Frauensache schrieb. Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer wird angefeindet und absichtlich als Mann bezeichnet. Was für ein giftiges Klima. Was ist da los? Und warum geht es dauernd um Transfrauen, aber nicht um Transmänner? Ein Blogbeitrag um die Definition von Geschlecht und das geplante Selbstbestimmungsgesetz.
Geschlecht und Gender
Blogartikel über unsere Bilder, Stereotypen und Konzepte von Mann und Frau, die Transdebatte, Intergeschlecht und alles rund um Gender.
Der Feminismus – die Feminismen – 250 Jahre Bewegung – global, vielseitig, divers (Rezension)
„So sieht Feminismus aus“ heißt der deutsche Titel von Lucy Delap. Der Untertitel: Die Geschichte einer globalen Bewegung. Der erste Teil des Titels ist meiner Ansicht nach eine Fehlübersetzung. Der englische Titel „Feminisms“, Feminismen, kündigt präziser an, was das Buch leistet. Denn darin geht es gerade nicht um „den Feminismus“ oder „sein Aussehen“. Es geht um eine Vielzahl feministischer Strömungen und Gesichter, weltweit, über 250 Jahre hinweg.
Delap zeichnet ein Mosaik aus unzähligen Aspekten; kleinteilig, bunt, vielseitig und doch ergibt es zusammen ein Bild. Vielleicht fehlt hier und da ein Steinchen. Und das Mosaik enthält Spannungen und Widersprüche. Aber es ist doch gerade die Dramaturgie eines Bildes, die zum Nachdenken anregt, als Inspirationsquelle dient, Entwicklungen ermöglicht.
Rezension: Transsexualität – Alice Schwarzer provoziert
Zu diesem Buch gibt es eine Vorgeschichte: Allein das Foto des Titels „Transsexualität“ von Alice Schwarzer und Chantal Louis hat auf Linkedin eine Diskussion ausgelöst. Nun ja, Diskussion ist vielleicht der falsche Begriff. Der Name Alice Schwarzer rief Extrempositionen von zwei geteilten Lagern in die Kommentare, die weder miteinander diskutieren wollten noch konnten. Die eine Seite deklarierte: Transphobes Teufelszeug, auf keinen Fall rezensieren. Die andere: Alles sachlich und korrekt. Fehler ausgeschlossen. Mir sind solche Positionen zu schwarz-weiß. Vielfalt ist bunt. Und Demokratie lebt davon, dass wir unterschiedliche Sichtweisen diskutieren. Was ich von dem Buch halte, das sage ich jetzt, nachdem ich es gelesen habe. Hier ist die Rezension.
Gender was? Wer ist eigentlich divers? Was heißt trans*, inter*, nicht-binär*?
Was soll dieses Gender? Wer ist eigentlich Divers? Wie viele Diverse gibt es? Wo ist der Unterschied zwischen divers, nicht-binär, trans und inter? Solche und ähnliche Fragen höre ich immer wieder. Dieser Blogartikel gibt dir einen Überblick, was diese Begriffe bedeuten und wer damit gemeint ist.
Mein Impact of Diversity: Undoing Gender Stereotypes
Diversity rockt, aber: Wer bewirkt wirklich etwas? Und woran erkennst du das? Der Award „Impact of Diversity“ möchte Menschen und Projekte auszeichnen, die in Sachen Diversity nicht nur labern, sondern machen. Und hey, ich wurde nominiert für die Kategorie Gender Inclusion. Das macht mich stolz. Aber damit ich es auf die Shortlist der Jury schaffe, brauche ich deine und eure Hilfe. Außerdem in diesem Blogbeitrag: Ein paar kleine Helferlein für dein tägliches „Undoing Gender Stereotypes“.
Patriarchat – 2 Bücher über eine Welt von Männern für Männer
Heute möchte ich euch zwei Bücher vorstellen. Beide beschäftigen sich damit, dass unsere Welt an vielen Stellen für durchschnittliche weiße Cis-Männer normiert ist, die – teils im Wortsinn – als das Maß aller Dinge gelten. Dass ich beide Bücher parallel vorstelle, kam so: Als ich „Das Patriarchat der Dinge“ im Schaufenster meiner regionalen Buchhandlung sah, fragte ich mich: Schreibt Rebekka Endler 2021 nochmal, was Caroline Criado-Perez schon 2020 in „Unsichtbare Frauen“ formulierte, oder lohnt es sich, beide Bücher zu lesen? Spoiler: Ja, es lohnt sich. Mehr dazu gibt es in dieser Rezension.
Sei kein Mann – ein Buch über Männlichkeit und Mannsein
Wie sieht ein Mann aus? Wie verhält er sich? Welche Verhaltensweisen, Worte, Charaktereigenschaften, Tätigkeiten verbinden wir mit Männlichkeit? Und was ist mit XY-Menschen, die sich für andere Dinge interessieren und andere Dinge tun? Was ist mit Männern, die diese Rollenbilder nicht erfüllen? Sind die dann weniger Mann?
Machen wir es an einem Beispiel fest: Bier, Fußball, Autos. Ist das der Inbegriff von Männlichkeit? Wohl kaum. „Sei kein Mann – Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“ beschäftigt sich mit den Einflüssen auf heranwachsende sowie erwachsene Jungs und Männer sowie den Folgen sowohl für Männer wie auch für Frauen. Autor JJ Bola ist Brite kongolesischer Abstammung. Das Buch ist bei Hanserblau in deutscher Übersetzung erschienen.