Ich liebe das ẞ, das Eszett oder das scharfe S, wie es genannt wird. Es ist Bestandteil des Markenkerns der deutschen Sprache, der USP, der Unique Selling Proposition. Das Eszett ist identitätsstiftend für das Deutsche. Den Buchstaben ß gibt es nur in dieser unseren Sprache, so wie das Ñ und das ¿ typisch sind für das Spanische und das Ç für Französisch oder Katalan.
Rechtschreibung und inklusive Sprache
Hier geht es nicht nur um Rechtschreibung. Sie ist eher der Anlass, über Sinn und Unsinn von Sprachgewohnheiten nachzudenken. Wenn du die Regeln eines Sprachsystems besser verstehst, kannst du leichter damit spielen. Du kannst besser ausdrücken, was du sagen möchtest. Richtige Rechtchreibung und Zeichensetzung helfen, Sprache besser verständlich zu machen.
Sprachwandel: Widerstand und Wirklichkeit – von Anglizismen, Gendern, Grammatik und mehr
Vor ein paar Jahren waren es die Anglizismen und der Verfall des Genitivs. Heute ist es das Gendern, das die Gemüter erhitzt. Und morgen? Wir werden es sehen, lesen und hören, welche Veränderung im Sprachgebrauch dann in der Kritik steht. Aber warum eigentlich? Und warum ist das Thema Gendern derzeit so konfliktträchtig, dass Leute nicht mehr normal miteinander diskutieren, sondern in ihren Gräben sitzen und verbal schießen – oder wie es meine Kollegin Annika Lamer ausdrückte – mit Porzellan schmeißen? Was ist Sprache eigentlich und wozu benutzen wir sie? Warum verändert sie sich überhaupt? Ist das gut oder schlecht oder vielleicht beides oder nichts davon?
Das alles war die Motivation für meine kleine Umfrage. Ich wollte ein Stimmungsbild einholen und das Thema Gendern und Sprachwandel in einen größeren Denkrahmen einbetten. Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben. Hier kommen die Ergebnisse:
Sprache und Sprachwandel – eine Umfrage
Sprachwandel findet auf vielen Ebenen statt. In Vorbereitung auf einen Blogbeitrag habe ich eine Umfrage erstellt und würde freuen, wenn du/Sie mir die 1 bis 2 Minuten Ihrer Zeit schenken und mitmachen. Sie bleiben anonym.
Der, die oder das? Geheimnisse des deutschen Genus
Nichts weniger, als die Geheimnisse des deutschen Genus zu lüften, hat sich Constantin Vayenas auf den Titel seines Buches „DER, DIE, DAS“ geschrieben. Geht das? Die Zuweisung der Artikel der – die – das in einem lernbaren Regelsystem zu vermitteln? Okay, ein paar Regeln gibt es. Etwa die mit Augenzwinkern vorgetragene Regel: Alkohol ist männlich, außer das Bier, aber in Bayern ist das ja nicht wirklich Alkohol. Und es gibt Endungen, die bei der Genus-Zuweisung helfen: -chen und –lein sind sächlich, -ling und -ismus männlich, –tion oder –keit weiblich. Aber was ist mit Messer, Gabel, Löffel? Hund, Katze, Pferd? Löwe, Schlange, Nashorn? Wo ist hier die Logik? Meine Neugier war geweckt. Meine Skepsis allerdings auch.
Genus in der deutschen Sprache: Der, die oder das?
Umfrage. Mitmachen geht anonym und dauert zwei Minuten. Welchen Artikel würdest du diesem Nonsens-Nomen spontan und aus dem Bauch heraus zuordnen?
Wir brauchen zwei Fächer Deutsch
„Noch nie war das gesprochene Deutsch von der Schulgrammatik so weit entfernt wie heute, und die Schere geht immer weiter auseinander“, schreibt Uwe Hinrichs in der Zeit.
Da ist was dran. Als Lehrerin für Deutsch bekomme ich immer wieder Aufsätze zu lesen, in denen genau das deutlich sichtbar ist. Manchmal sind die Fehler so gravierend, dass die Bedeutung des Geschriebenen nicht mehr zu erkennen ist. Manchmal beginnt das Leid aber schon vorher, weil der oder die Betreffende die Textvorlage ganz offensichtlich nicht verstanden hat.