gesprächswert

Besser kommunizieren in einer diversen und digitalen Welt
Training. Beratung. Text.

Gendern international: Wie machen das andere Sprachen?

Gendern international

Ich habe mich heute dabei erwischt, wie ein neues Wort in meinen Sprachgebrauch eingezogen ist. In einem Kommentar auf Linkedin wollte ich schreiben, dass niemand immer perfekt sein kann. Dafür verwendete ich intuitiv den Begriff Mx-perfect. Mr-perfect kennen wir alle. Mx, gesprochen Em-Ex, ist die genderneutrale englische Anrede. Bereits 2015 hielt sie Einzug in die Online-Ausgabe des Oxford English Dictonary. Praktisch, so etwas hätte ich im Deutschen auch gerne, aber da hinken wir hinterher.

Gendern international: Was gibt es in anderen Sprachen zu entdecken und was können wir für die deutsche Sprache daraus lernen? Darum geht es in diesem Blogbeitrag (mit Updates von April 2021, September 2022, September 2024).

Weiterlesen …

Sprachwandel: Widerstand und Wirklichkeit – von Anglizismen, Gendern, Grammatik und mehr

Einstellung zu Sprachwandel

Vor ein paar Jahren waren es die Anglizismen und der Verfall des Genitivs. Heute ist es das Gendern, das die Gemüter erhitzt. Und morgen? Wir werden es sehen, lesen und hören, welche Veränderung im Sprachgebrauch dann in der Kritik steht. Aber warum eigentlich? Und warum ist das Thema Gendern derzeit so konfliktträchtig, dass Leute nicht mehr normal miteinander diskutieren, sondern in ihren Gräben sitzen und verbal schießen – oder wie es meine Kollegin Annika Lamer ausdrückte – mit Porzellan schmeißen? Was ist Sprache eigentlich und wozu benutzen wir sie? Warum verändert sie sich überhaupt? Ist das gut oder schlecht oder vielleicht beides oder nichts davon?

Das alles war die Motivation für meine kleine Umfrage. Ich wollte ein Stimmungsbild einholen und das Thema Gendern und Sprachwandel in einen größeren Denkrahmen einbetten. Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben. Hier kommen die Ergebnisse:

Weiterlesen …

Der, die oder das? Geheimnisse des deutschen Genus

Genusumfrage - Auswertung

Nichts weniger, als die Geheimnisse des deutschen Genus zu lüften, hat sich Constantin Vayenas auf den Titel seines Buches „DER, DIE, DAS“ geschrieben. Geht das? Die Zuweisung der Artikel der – die – das in einem lernbaren Regelsystem zu vermitteln? Okay, ein paar Regeln gibt es. Etwa die mit Augenzwinkern vorgetragene Regel: Alkohol ist männlich, außer das Bier, aber in Bayern ist das ja nicht wirklich Alkohol. Und es gibt Endungen, die bei der Genus-Zuweisung helfen: -chen  und –lein sind sächlich, -ling und -ismus männlich, –tion oder –keit weiblich. Aber was ist mit Messer, Gabel, Löffel? Hund, Katze, Pferd? Löwe, Schlange, Nashorn? Wo ist hier die Logik? Meine Neugier war geweckt. Meine Skepsis allerdings auch.

Weiterlesen …

Richtig gendern: Wie heißt eine männliche Kinderfrau?

Gendergerechte Sprache Symbolbild

Gendern? Wie oft habe ich diese Diskussion schon geführt: Frauen, stellt euch nicht so an. Das ist das generische Maskulin. Das heißt so und Männer und Frauen sind gleichermaßen gemeint. Tatsächlich?

Mitgemeint. Wirklich?

In meiner Kindheit hießen Pflegekräfte im Krankenhaus nicht Pflegekräfte. Das richtige Wort dafür war Krankenschwester, obwohl die wenigsten davon wirklich Ordensschwestern waren, sondern Frauen, die ohne besondere Bekenntnisse diesen Beruf erlernt hatten und ausübten. Irgendwann begannen auch Männer, den Beruf der Krankenschwester zu erlernen. Ups. Nein, das heißt ja seither gar nicht mehr Krankenschwester. Männer kann man ja nicht Schwester nennen. Das heißt jetzt: Krankenpfleger*in. Wenn man jetzt die Puristen des generischen Maskulins fragen würde, dann sind auch weibliche Pflegekräfte, nach wie vor die Mehrheit in diesem Beruf, Krankenpfleger, schließlich heißt es ja so.

Weiterlesen …

Rechts oder links: Wieso behaupten manche, Hitler sei ein Linker?

Symbolbild mit Pfeilen in drei Richtungen

Ein konservativer britischer Abgeordneter löst im EU-Parlament einen Tumult aus, weil er behauptet, der Nationalsozialismus sei im Grunde eine linke Ideologie. Empörung überall. Aber auch Zustimmung. Wie kommt er zu so einer Behauptung und wie ist das einzuordnen? Auf diese Frage versuche ich im folgenden Blogbeitrag Antworten zu geben.

Weiterlesen …

Sprachwandel: Der Begriff Nazi etymologisch betrachtet

Anti-Nazi-Graffito

„Du Nazi! Nazis raus. Die Nazis…“ Der Begriff Nazi wird heute häufig verwendet, um sich gegen rechtsradikale und rechtsextreme Strömungen zu wehren und abzugrenzen. Es steht auf Transparenten, an Häuserwänden weltweit und wird täglich x-fach in Facebook und anderen sozialen Medien benutzt. Ebenso oft verwehren sich Menschen gegen diese Zuschreibung. „Ich bin kein Nazi“, heißt es dann und Leute fühlen sich zu Unrecht in die rechtsextreme Ecke gestellt. Aber: Woher kommt das Wort eigentlich und welche Bedeutung oder besser, welche Bedeutungen hat es im Laufe der Zeit erhalten? Darum geht es in diesem Text.

Weiterlesen …

Wir brauchen zwei Fächer Deutsch

Termine für Trainings, Seminare, Weiterbildung, Illustration

„Noch nie war das gesprochene Deutsch von der Schulgrammatik so weit entfernt wie heute, und die Schere geht immer weiter auseinander“, schreibt Uwe Hinrichs in der Zeit.

Da ist was dran. Als Lehrerin für Deutsch bekomme ich immer wieder Aufsätze zu lesen, in denen genau das deutlich sichtbar ist. Manchmal sind die Fehler so gravierend, dass die Bedeutung des Geschriebenen nicht mehr zu erkennen ist. Manchmal beginnt das Leid aber schon vorher, weil der oder die Betreffende die Textvorlage ganz offensichtlich nicht verstanden hat.

Weiterlesen …

Kulturelle Identität durch Sprache – Gastbeitrag von Nacira Bouregaa

Symbolbild - change your thoughts

Sprache ist Kultur und schafft Identität. Nacira Bourega hat in Algerien Germanistik studiert. Sie promoviert über die kulturelle Identität beim Lernen von Fremdsprachen und in der fremdsprachigen Literatur. Wie das Denken in einer Sprache uns beeinflusst, darum geht es in dem Gastbeitrag von Nacira Bouregaa aus Algerien.

Über Facebook hatte mich die Anfrage erreicht, auf meinem Blog einen Gastbeitrag zu veröffentlichen. Ich freute mich, dass ich offenbar auch im Ausland wahrgenommen werde und war natürlich neugierig. Es hat sich gelohnt. Hier der Gastbeitrag:

Weitere Beiträge zum Thema Sprache, Sprachwandel und Sprachwirkung gibt es auf der Seite Sprache und Sprachwandel und in der gleichnamigen Rubrik.

Weiterlesen …