Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus der Naturwissenschaft und bezeichnet Materialien mit der Eigenschaft, wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren, nachdem Kräfte auf sie eingewirkt haben. Einen zweiten Zugang hat die Psychologie. Sie beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass manche Menschen, Krisen, Schicksalsschläge oder sogar traumatische Erfahrungen gut wegstecken, während andere von geringeren Windstößen des Lebens umgehauen werden.
Resilienz gibt nach und bleibt doch beständig. Resilienz wird häufig mit Widerstandsfähigkeit oder Widerstandskraft übersetzt. Das ist richtig und irrführend gleichzeitig. Denn Resilienz ist etwas anderes als Resistenz, das man ebenfalls mit Widerstandsfähigkeit/-kraft übersetzen könnte. Resistenz aber ist starr, hält dagegen, ohne sich zu bewegen. Das funktioniert so lange, bis die einwirkende Kraft stärker ist und – sagen wir die Mauer – bricht.
Wie kann ich mir Resilienz vorstellen?
Ein häufiges Bild für Resilienz ist das Stehaufmännchen. Auch die im Netz beliebte Formulierung „Aufstehen. Krönchen richten. Weitergehen.“ kann man als resilientes Verhalten deuten. Mir persönlich ist das eine Bild zu mechanisch, das andere zu oberflächlich. Denn wir sind ja nicht nur Individuen, sondern verwurzelt und verbunden mit anderen. Und wir speichern und verarbeiten das, was wir erlebt haben, auf gesündere oder weniger gesunde Art und Weise.
Schöner finde ich das Bild vom Baum, der im Wind wiegt. Er bleibt stabil, weil er sich bewegt, weil er die Kraft, die auf ihn einwirkt, mitnimmt. Er bewegt sich mit der Kraft und bleibt. Ja, er nutzt den Wind sogar für sich, um seine Samen in die Welt tragen zu lassen oder um sich im Herbst der Blätter zu entledigen. Ein gesunder und gut verwurzelter Baum übersteht auch starken Wind und Sturm. Vielleicht fällt ein kranker Ast ab, aber der Baum bleibt stehen. Aus den Wurzeln gerissen und umgestürzt werden in der Regel Bäume, die geschwächt sind.
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Der Baum als Bild für Resilienz: Er bewegt sich mit der Kraft und bleibt. Ja, er nutzt den Wind sogar für sich, um seine Samen in die Welt tragen zu lassen. Share on X
Resilienz: Die psychosoziale Immunabwehr von Individuen und Gruppen
Und wenn man dann noch weiß, dass Bäume im Wald miteinander kommunizieren, kooperieren und sich gegenseitig helfen, dann wird klar, nicht nur der gesunde Baum, auch der gesunde Wald widersteht Naturgewalten besser als geschwächte und individuelle Einzelbäume. Womit wir beim dritten Zugang von Resilienz wären, dem aus der Soziologie. Der soziologische Aspekt beschäftigt sich mit der Widerstandsfähigkeit, Integrationskraft und Anpassungsfähigkeit von sozialen Systemen, also von Gesellschaften, Organisationen und anderen sozialen Gruppen. Resilienz ist also so etwas wie die psychosoziale Immunabwehr von Individuen oder Gemeinschaften. Aber was hat das jetzt mit Business und Geschäftserfolg zu tun? Eine ganze Menge:
Resilienz ist also so etwas wie die psychosoziale Immunabwehr von Individuen oder Gemeinschaften. Share on XResilienz wirkt positiv auf den Geschäftserfolg
Es gibt also drei Ebenen, auf denen Resilienz wirkt:
Resiliente Menschen sind seltener und kürzer krank, motivierter, leistungsfähiger, zufriedener, ruhen mehr in sich selbst. Resiliente Menschen haut so schnell nichts um.
Resiliente Führungskräfte verstehen es besser, die Menschen in ihren Teams zu motivieren, zu führen und Teams oder Abteilungen erfolgreich zu machen. Außerdem gilt auch für sie, was für resiliente Menschen im Allgemeinen gilt. Resiliente Führungskräfte haut so schnell nix um. Zusätzlich unterstützen sie resilienzfördernde Strukturen für ihre Teams.
Resiliente Organisationen und Unternehmen haben Strukturen ausgebildet, die es ihnen ermöglichen, Veränderungsbedarfe frühzeitig zu erkennen, schnell darauf zu reagieren und ihrer eigenen Firmenkultur, ihren Werten dabei treu zu bleiben. Dabei ist es egal, ob die Störfaktoren innerhalb des Unternehmens auftauchen oder von außen (Markt, Wettbewerb, Politik, gesellschaftlicher und technologischer Wandel, etc.) kommen.
Resiliente Organisationen reagieren also agiler, beweglicher auf Herausforderungen und können diesen nicht nur widerstehen, sondern die Chancen aus dieser Kraft für sich nutzen. Resliente Organisationen haben das richtige Maß an Rückhalt, Vertrauen und stabilisierenden Strukturen, um an anderer Stelle beweglich im Wind zu stehen und diesen sogar für das eigene Wachstum zu nutzen.
Wie der gesunde Wald, der den Wind nutzt oder ihn ausbremst, der schwächeren Mitgliedern Halt gibt, damit sie mit dem Wald als Kollektiv den Sturm überstehen.
Das Gute: Jeder kann Resilienz trainieren
Resilienz ist keine Größe, die man hat oder nicht hat. Jeder Mensch hat etwas Resilienz und niemand ist zu hundert Prozent resilient. Es gibt Menschen, die günstigere Voraussetzungen mitbringen und andere, die es schwerer haben. Aber am Ende kann eben auch ein geschwächter Baum oder Wald mit den richtigen Eingriffen gesunden und stark und reslient werden, wie Menschen und Organisationen auch.
Mit dem Resilienztraining gehen Sie auf eine Entdeckungsreise zu Ihren prägenden Handlungsmustern, Werten und Motiven. Sie betrachten den Teil Ihres Denkens und Handelns, der bisher oft unerkannt mit am Steuer sitzt. Sie entdecken, was Ihr Mindset ausmacht, welche Wirkung Sie damit erzielen und zeigt Ihnen Wege, wie Sie es in Ihrem Sinne beeinflussen können.
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Resilienz können Sie bei gesprächswert in Köln trainieren. Melden Sie sich einfach zu einem der offenen Resilienztrainings (Kleingruppencoaching) an oder vereinbaren Sie einen 1:1-Termin. Gerne komme ich auch zu Ihnen ins Unternehmen. Sprechen Sie mich einfach an.
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In der Rubrik Resilienz, Change und Führungskultur finden Sie weitere Beiträge. Im Glossar erläutere ich Begriffe aus der neuen Arbeitswelt, neudeutsch Newwork für alle normalverständlich.