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Die Sprachpolizei(en) und gendergerechte Sprache

Die einen kriegen Blutdruck beim Wort „gendern“ und sehen im Genderstern den Untergang des Abendlandes. Andere regen sich auf, wenn jemand das Wort Frau benutzt oder Transfrau als zusammengesetztes Nomen schreibt. Und wieder andere gehen steil, wenn jemand das Wort cis verwendet. Allen gemeinsam: Sie wollen anderen vorschreiben, was und wie sie zu schreiben haben. Ich erteile Sprachzwang grundsätzlich eine Absage: Ich spreche und schreibe so, wie ich es für richtig halte.

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Meine Arbeit besteht im Wesentlichen darin, dass ich Menschen und Unternehmen, die sich dafür interessieren, erkläre, wie Sprache funktioniert, was sie transportiert und welche Möglichkeiten sie im Deutschen haben, die Sprache so zu benutzen, dass sie verständlich und wertschätzend ist, also möglichst viele Menschen inkludiert und möglichst niemanden diskriminiert.

Sprachpolizeien – ich spreche absichtlich im Plural – wollen Vorschriften machen und glauben, ihre Interpretation sei die einzig richtige.

Die Sprachpolizei Fraktion Gendergaga

Die Gegner*innen geschlechtergerechter Sprache attackieren mich nun schon seit mehreren Jahren. Unbeirrt posaunen sie ihr Mantra in die Welt. Obwohl 40 Jahre Forschung in zahlreichen Versuchsanordnungen und in mehreren Sprachen belegen, dass die generische Absicht an der Semantik (erzeugte Bilder und Gedanken) scheitert, behaupten sie das Gegenteil.

Die Fraktion Gendergaga besteht überwiegend aus Weißen Männern und überwiegend aus Personen älteren Semesters. Dass sie sich nicht umstellen wollen, kann ich sogar verstehen. Wir haben unsere Gewohnheiten lieb. Und ich positioniere mich stets gegen Sprachzwang. Aber das Gehetze und die ständigen Falsch- und Desinformationen nerven.

Recherche kostet Zeit

Ich investiere viel Arbeitszeit in meine Blogbeiträge, beachte journalistische Kriterien und stelle viel weiterführende Information zur Verfügung. Das alles stelle ich kostenlos für alle zur Verfügung – ohne bezahlte Werbung auf meiner Seite. Aber natürlich muss auch ich im Supermarkt mit Euros bezahlen. Daher freue ich mich, wenn du meine ehrenamtliche redaktionelle Arbeit unterstützt.

Der Screenshot zeigt eine Auswahl an Kommentaren unter meinem Videokurs zu gendergerechter Sprache auf Linkedin. Selbstredend, dass diese Herren den Kurs nicht gesehen haben. Wer braucht sich schon zu informieren, um sich eine Meinung zu bilden?

Screenshot mit Kommentaren gegen gendergerechte Sprache von Linkedin. Stichworte: unnötig, verhunzt, echte Probleme, Dekadenz. Es kommentieren: Günter, Christian, Jörg, Michael.

Und sie langweilen. Obwohl viele der „Argumente“ dieser Gruppe widerlegte Behauptungen sind, wiederholen sie diese wieder und wieder und tun so, als ob das Fakten seien.

In diesem Artikel bespreche ich 16 Argumente im Kontext gendergerechter Sprache. Dem Thema Umfragen widme ich einen ausführlichen Blogartikel. Wer verstehen will, was hinter diesen Sprachkämpfen steckt, Linguistik-Professor und Direktor des Leibnitz-Instituts für Deutsche Sprache, Henning Lobin, hat ein Buch über Sprachkampf geschrieben, das ich hier rezensiere.

Die Gruppe Gendergaga findet sich in der Politik vor allen Dingen in der Werteunion und der AfD wieder. Natürlich nicht nur, bevor jetzt hier wieder wer meckert. Nein, nicht alle in der Fraktion Gendergaga sind rechts.

Die Fraktion Gendergaga möchte „gendern“ am liebsten verbieten. Als Netzwerk dient der private Verein Deutsche Sprache (VDS), gegründet von einem emeritierten Statistik-Professor, ursprünglich, um gegen die Rechtschreibreform zu kämpfen.

Soweit zum Business as usual. In jüngerer Zeit kommen zwei weitere Sprachpolizeien hinzu, beide aus dem eher linken Spektrum der Gesellschaft. Auch hier, nein, nicht alle.

Die Sprachpolizei radikaler Transaktivismus und FLINTA

Aktivist*innen aus dem queertheoretischen Transaktivismus und der Aktionsgruppe FLINTA gehen steil, wenn von Menstruation als Frauenproblem gesprochen wird. Das Wort Frau steht unter Generalverdacht, irgendwie böse zu sein. Es könnte sich ja eine Transfrau oder ein Transmann ausgeschlossen fühlen. Das Wort Mann wird dagegen so gut wie nie angegriffen. Jedenfalls habe ich noch nie gelesen, dass mensch nicht mehr von Erektionsstörungen als Männerproblem reden darf, weil sich dadurch eine Transfrau ausgeschlossen fühlen könnte. In einem Blogartikel vom Sommer 2021 bin ich bereits auf dieses Phänomen eingegangen.

Alles in allem empfinde ich diesen Teil der Sprachdebatte als sexistisch, frauenfeindlich, klassistisch und exkludierend. Es spricht nichts gegen Sprachsensibilität, wenn eine gynäkologische Praxis neben Frauen explizit auch Transmänner und nicht-binäre Personen mit weiblichen Körpern willkommen heißt. Das begrüße ich. Denn sie alle brauchen gynäkologische Versorgung.

Was aber zutiefest verstörend ist, wenn statt Frauen von Gebärmaschinen gesprochen wird, ach ne „Personen mit Gebärmutter“ und ähnliche auf geschlechtliche Organe fixierte Ausdrücke. Denn das reduziert Frauen auf fruchtbarkeitsrelevante Organe und befördert gerade den Biologismus, den diese Gruppe zu bekämpfen vorgibt.

Außerdem macht es Sprache schwerer verständlich und wirkt damit exkludierend. Das Wort Frau ist einfach, kurz und klar verständlich. „Menschen, die menstruieren“, „Personen mit Uterus“ oder ähnliche Konstrukte erfordern eine sehr viel höhere Sprachkompetenz und das kognitive Verständnis der dahinter liegenden Queertheorie.

Besonders absurd wird es, wenn jemand fordert, mensch solle Gynäkolog*in statt Frauenärzt*in sagen. Die Silbe gyno ist aus dem Griechischen und bedeutet Frau, andro Mann. Gynäkologie ist entsprechend die Frauenheilkunde, Andrologie die Männerheilkunde. Urologie ist – entgegen mancher Vorstellungen – für alle Geschlechter da. Eine Gynäkologin oder Frauenärztin ist eine Frau, ein Gynäkologe oder Frauenarzt ist ein Mann. Die Begriffe Gynäklog*in oder Frauenärzt*in sind geschlechtsübergreifend zu verstehen, aber sonst bedeutungsgleich.

Radikale Anhänger*innen der Queertheorie treten mitunter ziemlich aggressiv auf und fordern von anderen, die Sprache nach ihren Wünschen zu benutzen. Andernfalls seien sie faschistisch, Nazis, transfeindlich, wollten Transpersonen auslöschen oder würden deren Genozid unterstützen. – Insbesondere auf der Hass-Schleuder Twitter können die Übertreibungen offenbar nicht krass genug sein.

Zum gebetsmühlenartig wiederholten Mantra gehört die Aussage, Transfrauen seien Frauen und Transmänner seien Männer. Wer etwas anderes sagt, sei transfeindlich. Auch das halte ich für exkludierend. Denn Säugetiere können Männer und Frauen mit einer sehr geringen Fehlerquote unterscheiden, egal welches Outfit sie tragen.

Es gibt Transfrauen und Transmänner, die auf der Straße in ihrem Identitätsgeschlecht wahrgenommen werden, weil sie entsprechende medizinische Maßnahmen ergriffen haben. Und es gibt welche, die außer Sprechakt und Styling nichts verändern und weiterhin deutlich in ihrem biologischen Geschlecht erkennbar sind. Eine Person etwa mit Vollbart als vollwertige Frau zu erkennen und anzuerkennen, erzeugt eine kognitive Dissonanz im Gehirn. Und nicht alle Menschen können oder wollen dabei mitmachen.

Wer aber versucht, sinnstiftend und verständlich zu differenzieren, indem eine Transfrau als Transfrau und eine Frau als Frau wertgeschätzt wird, muss mit jede Menge Hass auf Twitter rechnen.

Tweets mit Botschaften wie "Was ist das für eine menschenfeindliche Scheisse, die Sie hier herumposaunen? Transfrauen sind Frauen. Trans Frauen sind Frauen. Alles andere ist eine bewusste Ausgrenzung. Frau Kellermann ist hundertmal mehr Frau als Sie es je sein werden. Sehr geehrte Sigi Lieb, gehen Sie mal kacken.

Weiter unten bespreche ich zwei Beispiele, wie diese Sprachpolizei konkret auf die Berichterstattung einwirkt. Zunächst aber zur dritten Gruppe.

Die Sprachpolizei der RadFems

In der Gruppe transkritischer oder radikaler Feminist*innen ist der Genderstern verpönt und das Binnen-I das Mittel der Wahl. Damit bringen sie zum Ausdruck, dass sie nur zwei Geschlechter akzeptieren. Sie ignorieren, dass der Genderstern eben auch für intergeschlechtliche Menschen steht, also Personen, die mit gemischtgeschlechtlichen Anlagen geboren werden. Außerdem ist der Stern ein Versuch, neutrale Gattungsbegriffe zu erzeugen. Eines der Lieblings-Feindworte in diesen Kreisen ist „cis“. Es sei beleidigend, heißt es.

Im Grunde wird ‚cis‘ als Kontrastwort zu ‚trans‘ gebraucht. Cis bedeutet, dass eine Person mit dem Geschlecht einverstanden ist, das in ihrer Geburtsurkunde steht. Trans bedeutet, dass das Geburtsgeschlecht abgelehnt wird.

Leider ist Twitter sehr unübersichtlich. Dass ich dafür angegriffen wurde, ist ein paar Wochen her und ich finde die Tweets einfach nicht mehr. Die Formulierungen werden euch aber auch anderswo auf den Socialmedia-Plattformen begegnen.

Mit etwas mehr Entspannung auf allen Seiten wäre das alles kein Problem. Aber die Radikalität, mit der die einen Personen mit Penis als Frau definieren wollen, inklusive einem Zugangsrecht für sämtliche Frauenräume, führt genau zu der Radikalität, mit der die andere Seite mit Ablehnung reagiert.

Die Aggressivität mit der der Gebrauch oder Nicht-Gebrauch von Wörtern sowie bestimmte Schreibweisen gefordert werden, empfinde ich als unerträglich. Und viele Leute reiben sich die Augen, weil Worte, deren Bedeutung sie oft nur halb verstehen – schließlich handelt es sich oft um relative neue Begriffe sowie um dahinter liegende neue Denkkonzepte -, weil diese Wörter wie Dynamit wirken und jederzeit einen Shitstorm lostreten können.

Hier zwei Beispiele aus dem Januar 2023

Die Tagesschau und die Formulierung Transmenschen

Am 16. Januar 2023 berichtete die Tagesschau online über die Londoner Blockade des schottischen Transgender-Gesetzes. Dabei schrieb sie, wie es im Duden korrekt steht, Transmenschen. Offenbar bekam die Redaktion einen Shitstorm der transaktivistischen Sprachpolizei zu spüren. Denn die Tagesschau änderte die Schreibweise und kommentierte das unter dem Text als Anmerkung der Redaktion.

Ich war fassungslos. Normalerweise sind solche Anmerkungen dafür da, um Fehler zu korrigieren. Aber die Tagesschau hatte keinen Fehler gemacht. Es steht jeder Person frei, nach deutscher Schreibweise korrekt Transperson zu schreiben oder die politisierte Schreibweise trans Person zu gebrauchen. Zweitere ist allerdings im Hinblick auf inklusive Sprache nachteilig, weil schwerer verständlich.

Warum die Schreibweise Transfrau inklusiver ist als trans Frau

Die Adjektivdeklination ist für Sprachlernende ein ausgesprochen schwieriger Teil der deutschen Grammatik. Adjektive gibt es in drei Steigerungsformen, aber manche werden auch nicht gesteigert. Und, abhängig davon, ob sie vor oder nach dem Nomen stehen, müssen sie nach Genus, Casus und Numerus dekliniert werden oder nicht. Dir dreht sich als Muttersprachler*in der Kopf? Und du verstehst nur Bahnhof? Das verstehe ich. Und frag dich mal, wie es im Einwanderungsland Deutschland erst den Leuten geht, die sich das alles mühsam über Regeln erarbeiten müssen.

Es gibt einige Adjektive, die nicht deklinierbar sind. Das betrifft insbesondere Adjektive, die auf einen unbetonten Vollvokal enden, wie prima, sexy, rosa, lila, orange. Würden sie dekliniert, wäre das unaussprechlich: rosaes oder primaes. Geht nicht. Außerdem gibt es einige nicht-deklinerbare Fremdwörter wie online, trans, detrans oder cis.

Der Duden schreibt, dass nicht-deklinierbare Adjektive in der Regel nur prädikativ gebraucht werden, also hinter dem Nomen. Da müssen sie nicht dekliniert werden.

Was bei sexy und prima noch attributiv (vor dem Nomen) funktioniert, wird bereits bei den Farben vermieden. Umgangssprachlich sagen Leute: Das ist ein rosanes, orangenes oder lilanes Shirt. Standardsprachlich wird auf Alternativen wie rosafarbenes oder orangefarbenes Shirt ausgewichen.

Wird der Vokal nicht gesprochen, wie bei online, sagen wir: Die Veranstaltung ist online, aber: Das ist eine Online-Veranstaltung. Entsprechend schreibt der Duden auch in der Beispiel-Anwendung „trans sein“ oder „einige unserer Freunde sind trans“. Und für die Nomen steht im Duden Transmann, Transfrau, Transperson (Stand 3. Februar 2023).

Gleiches gilt für die Begriffe cis oder detrans. Detrans besagt, dass jemand erst transitionierte und dann die Transition (soweit reversibel) rückgängig gemacht hat. Hier ist allerdings die Schreibwiese mit Bindestrich zu empfehlen Cis-Person, Detrans-Person, weil die Vorsilben so neu und unbekannt sind, dass andernfalls die Lesbarkeit erschwert wird.

Die Forderung queertheoretischer Aktivist*innen, nur „trans Person“ zu schreiben, bildet eine Ausnahme von der Ausnahme in einem ohnehin komplizierten Deklinationssystem. Das ist exkludierend für alle, die Deutsch gerade erst lernen oder deren Sprachverständnis aus anderen Gründen begrenzt ist.

Diese Verständnisschwierigkeiten betreffen bei weitem nicht nur Fremdsprachler*innen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, die vielen neuen Wörter mit ihren Bedeutungen und die dahinter stehenden Konzepte zu verstehen. Das muss nicht unnötig verkompliziert werden. Zudem es auch inhaltlich und sachlich verwirrend ist. Eine Transfrau unterscheidet sich von einer Frau schließlich dadurch, dass sie in einem männlichen Körper geboren und männlich sozialisiert wurde. Sie hat selbstverständlich das Recht, in ihrem Sosein akzeptiert zu werden. Aber dafür muss niemand Tatsachen verschleiern oder gar leugnen.

Vom Flagschiff der deutschen Nachrichten hätte ich erwartet, dass sie zunächst Fakten prüfen und auch sonst den Zusammenhängen auf den Grund gehen, bevor sie leichtfertig aktivistische Forderungen übernehmen.

Und hier ein zweites problematisches Beispiel

Empathiefreie Aufregung um eine Namensnennung

Die Kieler Nachrichten verbreiteten im Janaur 2023 eine Suchmeldung der Polizei, weil ein jugendlicher Transmann aus einer Einrichtung verschwunden war. Jonas hatte sich erst vor Kurzem als trans geoutet und nur wenige kannten diesen Namen. Die meisten Bekannten und Verwandten kannten ihn noch unter seinem weiblichen Geburtsnamen. Auch zeigte das veröffentlichte Suchfoto eine Person mit weiblichem Phänotyp. Die Polizei veröffentlichte neben dem Foto, den alten und den neuen Namen sowie Vermutungen über die Gegend, wo sich Jonas aufhalten könnte. Und sie bat um Hilfe, den Jugendlichen zu finden.

Auf Twitter entbrannte ein Sturm der Entrüstung. Daran beteiligt waren auch die DGTI und die WDR-Journalistin Georgine Kellermann (mit ihrem privaten Twitter-Account). Ich war fassungslos angesichts der Empathielosigkeit, mit der sich über die Namensnennung des Geburtsnamens echauffiert wurde, anstatt die Suche zu unterstützen. Zum Glück wurde Jonas wohlbehalten gefunden. Ich wünsche ihm, dass er ein verständnisvolles Umfeld hat und weder in die eine noch in die andere Richtung gedrängt wird, sondern gesehen und beachtet wird und in Ruhe überlegen kann, ob eine medzinische Transition hilfreich wäre oder die Probleme eher vergrößert.

Der ursprüngliche Tweet wurde von den Kieler Nachrichten gelöscht. Redaktion und Polizei entschuldigten sich. Wofür? Bis auf eine etwas unbeholfende Formulierung „hört auf den Namen“ hatten sie alles richtig gemacht. Bei einer Suchmeldung geht es um absolute Sachlichkeit. Sie darf nicht einer Sprachpolizei untergeordnet werden.

Keine Sprachpolizei von niemand: Sprachzwang ist Mist

Ganz egal, ob Erz-Konservative wie Friedrich Merz oder Christoph Ploß, die anderen den Genderstern verbieten wollen, oder radikale Transaktivist*innen, die Schreibweisen und Informationsfluss bestimmen wollen oder, Radikal-Feminist*innen, die ihrerseits bestimmte Wörter verbieten wollen: Sprachzwang ist Mist.

Ich setze mich gerne und aus Überzeugung für eine faire, vielfaltsfreundliche, gendergerechte, diskriminierungsarme und inklusive Sprache ein. Das funktioniert aber nicht, wenn eine Partei allen anderen vorschreiben will, wie Sprache zu sein hat. Radikale Sprachforderungen erzeugen nur Widerstand und Ablehnung. Was ich aber will, ist Verständnis und bewusster Umgang mit Sprache.

Jede Person hat die Möglichkeit, eigene Vorschläge in den Sprachwandel einzubringen. Sind sie gut, werden sie verstanden und haben sie einen Nutzen, setzen sie sich durch. Aber eine Sprache, bei der jemand erst ein umstrittenes theoretisches Gedankengebäude erlernen muss, um sie überhaupt zu verstehen, verbraucht viel zu viel Arbeitsspeicher im Gehirn und exkludiert alle, denen das aus welchen Gründen auch immer zu viel ist.

Ich wünsche mir weniger Dogmatismus und Aggression und mehr kreative Experimentierfreude, mehr Beschäftigung damit, wie unsere Sprache funktioniert und welche Möglichkeiten sie uns bietet.

Eine faire Sprache muss auch eine verständliche Sprache sein.

Beitragsbild: über Canva erstellt

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