„Ich habe den Workshop als sehr bereichernd erlebt“ – ein schönes Lob, für das ich mich ganz herzlich bedanke. Nach mehreren Ausgaben von „Stark im Ehrenamt“ ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Was mögen die Teilnehmenden gerne? Was kritisieren sie? Was fehlt ihnen?
Die allermeisten (81 Prozent) waren zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Workshop. Die anderen waren unentschlossen oder machten keine Angabe. Unzufrieden war niemand. Das freut mich natürlich sehr. So haben sich Mühe und Arbeit, die ich letzten Herbst in das Konzept gesteckt habe, gelohnt. Besonders gelobt werden die vielen praktischen Übungen und der großzügig bemessenen Raum für den Erfahrungsaustausch der Ehrenamtlichen untereinander. Manche berichten von Aha-Effekten oder davon, Neues über sich selbst gelernt zu haben.
Aber ich will hier keine Lobhudelei. Es gab natürlich auch kritische Anmerkungen, manchmal allerdings auch solche, die einander widersprechen. So sagte eine im Workshop: „Manchmal war mir das zu viel Austausch, das hätte gestrafft werden können.“ Die neben ihr saß erwiderte: „Bitte nicht, gerade das hat mir gut gefallen.“ Klar, da kann ich es nicht jedem recht machen.
Eine Person ist meist dabei, die sich mehr konkrete „How to..“-Anleitungen wünscht. Wie gehe ich als europäische Frau mit einem arabischen Mann um? Was muss ich bei Menschen aus dem Land ABC beachten? Was mache ich, wenn…? Ich verstehe diese Wünsche. Manchmal wünsche ich mir auch, dass es so einfach wäre. Ist es aber nicht. Kulturelles Wissen kann hilfreich sein, um Dinge neu zu betrachten oder zu verstehen. Als verallgemeinerte Handlungsanweisung funktioniert es nicht. Denn es vergisst das Wichtigste: das Individum.
Im Workshop üben wir, kulturelle Prägungen und Vorurteile zu erkennen und zu verstehen, in all der Vielfalt, die das Menschsein so mit sich bringt, und konstruktiv damit umzugehen.
Ich investiere viel Arbeitszeit in meine Blogbeiträge, beachte journalistische Kriterien und stelle viel weiterführende Information zur Verfügung. Das alles stelle ich kostenlos für alle zur Verfügung – ohne bezahlte Werbung auf meiner Seite. Aber natürlich muss auch ich im Supermarkt mit Euros bezahlen. Daher freue ich mich, wenn du meine ehrenamtliche redaktionelle Arbeit unterstützt.
Eine andere Anregung, die immer wieder auftaucht: Mehr über Konflikte sprechen. Gerne. Einer der Reflexionsworkshops im Herbst wird sich explizit dem Thema Konflikt widmen. Aber auch in den Workshops mit dem Schwerpunkt Kulturelle Prägung und Stereotypen ist ausreichend Raum da, über Erfahrungen mit und Fragen zu (möglichen) Konflikten zu sprechen.
Warum ist das nicht ausreichend geschehen? Vielleicht haben sich manche Teilnehmende nicht getraut und es dann hinterher vermisst. Da sehe ich als Referentin den Appell an mich, hierzu mehr explizit aufzufordern und zu motivieren. Das nehme ich mit in meinem Workshop am 2. Juli und freue mich auf anregenden und interessanten Austausch.
Es sind übrigens noch Plätze frei. Anmelden unter workshop@integrationshaus-koeln.de (mit Name, Adresse, Telefon und ausgeübtem Ehrenamt).
Alle weiteren Infos sowie die Termine ab September gibt es in dieser PDF zum Download: 201606_Stark_im_Ehrenamt_Info-und-Termine
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